Mittwoch, 21. Mai 2008

Ich atme ganz tief ein!

Ein herzliches Hallo! geht raus an alle Leute die diesen Blog verfolgen!
Nach inzwischen fast zwei Wochen unterwegs finde ich nun in Perth die Zeit um fuer die Daheimgebliebenen einen kurzen Raport zu geben. Also gleich zur Sache:
Am Donnerstag den 8. Mai haben mein Reisegefaehrte Erik und ich uns auf den Weg gemacht und Abschied von Melbourne genommen. Das stellte sich, wie das immer so ist, als schwerer heraus als gedacht und so dauerte es gute drei Tage bis die wehmuetigen Gedanken Stueck fuer Stueck auf der Strecke (Great Ocean Road) gelassen und durch die vielen neuen Eindruecke ersetzt wurden. Im ganzen haben wir die Great Ocean Road eher abgearbeitet als wirklich genossen, was zum Teil durch das Wetter bedingt wurde, teils aber auch dadurch, dass die Strecke, zumindest aus meiner Sicht, aufgrund der Erlebnisse in Neuseeland nicht ganz den Eindruck zu hinterlassen vermochten, den sie fuer Viele bereithaelt. Was nicht heissen soll, dass sich ein Besuch nicht lohnt, die Strasse und Landschaft ist wirklich schoen. Wie dem auch sei, am 10. Mai erreichten wir gegen Abend Suedaustralien, wo wir mit wachsender Routine unser Nachtlager aufschlugen. Der naechste Tag sollte der bisher schoenste werden. Ganz getreu unserem Motto, "Der Fruehe Vogel faengt den Wurm", waren wir gegen 10 oder 11 Uhr bereits ein gutes Stueck gefahren und hatten uns so an den Rand der bis dahin massiven Wolkendecke herangearbeitet. Langsam bahnten sich immer mehr Sonnenstrahlen ihren Weg auf die Erde und wurden dabei von einem unglaublich blauen Himmel begleitet. Unsere Reise hatte sich jetzt schon gelohnt. Gegen Abend erreichten wir Adelaide wo wir die Nacht verbrachten. Der darauffolgende Tag brachte uns die Gewissheit, dass wir auf dem richtigen Weg waren. Wir hatten den Sommer eingeholt, zumindest tagsueber. Nach einem Spaziergang durch die Stadt brachen wir wieder auf um unsere wilde Fahrt fortzusetzen. Leider stellte es sich als etwas schwieriger heraus als erwartet die gewuenschte "Fahrt" aufzunehmen. Wir hatten naemlich unterwegs einen sogenannten "Bullbar" (in deutschen Landen weithin als Bullenfaenger bekannt) von einem "Wrecker" (Schrotthaendler) irgendwo im Nirgendwo kaeuflich erworben und mussten nach ein paar hilflosen Versuchen feststellen, dass sich die Befestigung an unserem Van als aeusserst schwierig erwiess. Da musste also ein sogenannter "Mechanic" ran. Ich kann euch sagen diese Leute stehen im Dauerstress. Auch wenn es das sich darbietende Bild nicht vermuten laesst (laessig gegen irgendein Teil gelehnt mit einem Kumpel oder jemandem der den gleichen getuneten Opel (Holden heisst das hier) faehrt quatschen), sind alle wahnsinnig "busy". Und so hiess es fuer uns auf morgen warten. Egal, Zeit haben wir genug und ausserdem wurde uns versichert, dass so ein Bullenfaenger unerlaesslich ist, auch wenn die Qualitaet des unsrigen fragwuerdig ist. Am naechsten Vormittag wurde unser Problemchen behoben und wir machten, dass wir davon kamen. Die folgenden Tage entlohnten uns mit unermaesslichem Reichtum an Eindruecken von atemberaubenden, voellig entlegenen Landschaften und einer angenehmen Menschenleere. Wir durchfuhren die "Nullarbor Plains", im wahrsten Sinne des Wortes unendliche Weiten. Ein paar Tage spaeter erreichten wir dann schliesslich die Grenze zum flaechenmaessig groessten Bundesstaat Australiens, Western Australia (WA). An der Grenze viel ungluecklicherweise unsere letzte Zwiebel einer eigenartigen Quarantaenekontrolle zum Opfer. Scheinbar gibt es Bestimmungen in WA, die sagen: keine Zwiebeln. Aber auch hier beschlossen wir uns nicht allzusehr zu bekuemmern und unser letztes Gemuese dem groesseren Ganzen zu opfern, denn jetzt waren wir in WA (dabbelju ey) und da wollten wir ja schliesslich hin. Die weitere Reise vollzog sich durch das Suedliche Outback des Staates, vorbei an Eintankstellenorten und vielen toten Kaengurus. Erst als wir uns wieder der Kueste naeherten vollfuehrte die Landschaft vor underen Augen einen erneuten Wechsel, hin zu einem saftigen Gruen. Wir schlaengelten uns entlang der Suedwestkueste durch die Orte Esperance, Albany, das "Valley of the Giants" und vollbrachten eine kleine Heldentat am "Bicentenial Tree" nahe der Stadt Pemberton. Bei diesem Baum handelt es sich um einen 70 Meter hohen Ausguck, der durch ein paar beaengstigende riesenhafte Naegel, schlicht in den Baum gehauen, zu besteigen ist. Frueher wurde er benutzt um heranziehende Buschfeuer zeitig zu erkennen, heute dient er nur noch als Mutprobe. Ich will eigentlich garnichts weiter dazusagen. Wenn die Bilder online sind, werden sie fuer sich selbst sprechen (hoffe ich, wenn nicht muss ich halt doch spaeter noch was dazu sagen, mal sehen). Von dort aus fuehrte unser Weg an die Westkueste und immer weiter gen Norden bis wir schliesslich vor zwei Tagen in Fremantle und gestern in Perth ankamen.
Schon jetzt blicke ich auf eine erlebnisreiche Reise zurueck, deren Eindruecke ich mit vollem Bewusstsein einzusaugen veruche. Es ist eine tolle Zeit und es liegt noch so viel vor uns. Im Augenblick ist unser Wagen beim Mechaniker, weil ein Schlauch ausgetauscht werden muss. Aber ich bin mir sicher, das haellt uns nicht auf. Bald sind wir wieder auf der Strasse und uebergeben uns ganz unserer Mission: Einmal rund um Australien!

Bis zum naechsten Eintrag!




Hinweis: Alle Fotos die es hier nicht zu sehen gibt, findet ihr bei Erik!

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